14. Digitale Fotografie verbessern (einfach verständlich)

von Johannes F. Schmitt und Matthias Popp

Besten Dank für die Fachkundige Beratung und Formulierungshilfe an Dr. Peter Krug / Reutlingen

Lesen Sie regelmäßig die Gebrauchsanweisungen ihrer Apparate! Die entsprechenden Stichworte sind im Text “rot” hervorgehoben.

Ziel dieses Artikels ist es, für die manuelle Einstellung der Digitalkamera zu werben, weil man dabei viel lernen kann. Dies soll auf unterhaltsame und leicht verständliche Weise geschehen. Das Auffinden der entsprechenden Stichworte in den jeweiligen Bedienungsanleitungen soll erleichtert werden. Die Entwicklung verbannt solche Artikel endgültig ins Reich der Utopie. Die Kameras, die in mobile phones integriert sind, haben so perfekte Automatiken, dass sich niemand mehr bemüht  diese Wohltat und Bequemlichkeit nicht zu nutzen. KI ermüdet nicht, aber die beste KI wird immer mal wieder durch den menschlichen Verstand in den fotographischen Schatten gestellt. 

Tatsächlich gibt es bereits eine Reihe guter Fotoschulen.

Jeder neue Artikel wiederholt viel Altes, bringt aber auch etwas Neues. Mit der Fotografie ist es wie mit dem Betrachten eines Kunstwerks: Man kann die Kunst aus ganz verschiedenen Blickwinkeln betrachten und findet immer wieder etwas Lehrreiches und Nützliches

Ich habe mehrere sehr gute FotografInnen unter meinen Verwandten und Freunden. Sie wählen ihre Motive gut aus, achten immer auf viel Schatten, geben dem Bild immer Räumlichkeit durch schöne Vorder- und Hintergründe. Auf jeden Fall kommen sie zu erstaunlich guten Ergebnissen.

Sie – meine vorbildlichen FotografInnen – neigen allerdings dazu, an ihren Digitalkameras alles nur mögliche auf “Automatik” einzustellen. (auch “Belichtungsautomatik” genannt).

Mit diesen Zeilen möchte ich dazu ermutigen, öfter mal von der Automatik wegzugehen und sich an die manuellen Einstellmöglichkeiten zu erinnern. Es können sich interessante Aspekte ergeben, es können ungewöhnliche Bilder gelingen. Das fängt schon beim Blick in die Bedienungsanleitung an, den wir mit Suchbegriffen erleichtern wollen.

Mein Zugang zur Fotografie ist etwas ungewöhnlich: Ich komme vom Röntgen. Beim Röntgen ist eine Sache ganz anders: Licht schwärzt den Film, unterbelichtete Filme sind weiß. Diese Regel galt auch im alten Fotolabor. Bei der Digitalfotografie konnte man sich das optische Ergebnis aussuchen. Hier hat man sich geeinigt: Belichtung macht das Bild weiß. Überbelichtete Bilder sind weiß, unterbelichtete schwarz (siehe Kapitel 2 “Belichtung”).

Man ist also in der digitalen Welt ganz weg vom alten Film, der vom Licht geschwärzt wurde.

Übrigens: Auch beim “digitalen Röntgen” kann man sich “aussuchen”, was hell und was dunkel ist. Beim Bild bleibt man gerne in der Tradition: Licht macht schwarz. Umgekehrt bei der Durchleuchtung: Ist kein Patient im Strahlengang, ist alles sehr gleichmäßig hell; ist ein Patient da, wird die Strahlung abgeschwächt.

Glauben Sie nicht, dass Sie die Einzigen sind, die damit Schwierigkeiten haben. Wir Menschen machen vieles richtig, ohne es zu verstehen. So schalten viele ganz schnell und intuitiv um, wenn ein Bild schwarz auf weiß oder weiß auf schwarz dargestellt wird.

Beim Röntgen gibt es noch weitere Besonderheiten: Es gibt ganz unterschiedliche Qualitäten von Röntgenlicht, einstellbar durch höhere und niedrigere Kilovolt (KV) und durch Filterung.

In der Fotografie gibt es ein schönes Phänomen, das die Röntgenstrahlen nicht kennen: die Fokussierung. Sie ist einer der Tricks, um unserem (notwendigerweise) zweidimensionalen Bild den Eindruck (die Illusion) einer dritten Dimension (Tiefe) zu geben.

1. Scharfeinstellung und (nicht zu verwechseln mit) Tiefenschärfe (Abb. 1 – 10)

Das Faszinierende an der Fotografie ist die Möglichkeit der “Schärfentiefe” oder “Tiefenschärfe”: In der eingestellten Entfernung wird eine optimale Abbildungsgenauigkeit erreicht. Man nennt dies auch Fokussierung. Bei näher oder weiter entfernten Objektteilen verschwindet diese Schärfentiefe schnell. Achte auch auf die Schärfeanzeige in der Bedienungsanleitung.

Der Bereich, in dem die Schärfe beginnt und verschwindet, folgt einer Gesetzmäßigkeit. Man könnte es auch so beschreiben: In welcher Tiefe beginnt die Schärfe? Wo beginnt sie zu verschwimmen?

Die Schärfentiefe hängt von der Blendenzahl ab.

Für die Blende könnte man eigentlich den Durchmesser des Blendenlochs angeben. Man macht es aber etwas komplizierter: Man teilt die Brennweite durch den Durchmesser der Blendenöffnung. Bei 2,8 ist die Brennweite das 2,8-fache des Blendendurchmessers.

Daraus ergibt sich das Paradoxon, dass eine

große Blendenzahl mit einem kleinen Blendenloch,

eine kleine Blendenzahl einer großen Blende entspricht.

Nun zum Zusammenhang zwischen Blende und Schärfentiefe:

Eine geringe Schärfentiefe ergibt sich bei einer kleinen Blendenzahl, d.h. einem großen Blendenloch.

Größere Schärfentiefe wird mit einer größeren Blendenzahl, also einem kleineren Blendenloch erreicht.

Die letztgenannten kleinen Blendenlöcher führen oft dazu, dass das Bild fast über den gesamten Bereich, sozusagen von vorne bis hinten, scharf ist. Das gefällt den meisten Fotografen, und die Automatiken tendieren natürlich zu kleinen Blendenöffnungen. Niemand beschwert sich dann über unscharfe Stellen im Bild.

Aber wir wollen entscheiden können, welche Tiefe scharf und welche unscharf ist.

Manchmal wollen wir ein Bild, das nicht in allen Bereichen scharf ist. So können einzelne Teile, z.B. der Vordergrund, scharf und der Hintergrund unscharf dargestellt werden. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Betrachters in eine bestimmte Richtung gelenkt.

Es ist auch denkbar, den Vordergrund zu verwischen und den Hintergrund detailgetreu wiederzugeben. Solche Maßnahmen fördern in jedem Fall den räumlichen Eindruck des Bildes. Auch mit unseren Augen nehmen wir nie Vorder- und Hintergrund gleichzeitig scharf wahr.

Abb.: 1 “Schräge” Aufnahme eines Aquarells von Monika (siehe Beitrag “leere Wände”). Die nahen und die fernen Anteile des Objektes sind deutlich unscharf; nur im Bereich des mittleren Abstandes besteht Bildschärfe.

Abb.: 2 Sprossender Ahorn. Ganz nah, aber auch ganz fern sind Zweige und Knospen unscharf; solche im mittleren Abstand kommen detailscharf heraus. Schön, dass der Hintergrund nicht nur verschwimmt sondern auch eine relativ dunkle Tinktur annimmt: Guter Kontrast.

Abbildung 1 zeigt diese Tiefenschärfe.
Es ist ein Bild vom Bild (von einer farbigen Skizze).Die Schärfe liegt im Bereich der Bildmitte, Vordergrund und Hintergrund verschwimmen. Der Schärfebereich wurde also bewusst gewählt! Dadurch und durch die gewollte Unschärfe erhält das flache Objekt räumliche Tiefe.

In den Fotoschulen im Internet gibt es weitere schöne Demonstrationen dieses Phänomens.

In Bild 2 wird im Gewirr der Äste ein räumlicher Eindruck erzielt. Dies wird dadurch erreicht, dass einzelne Zweige in den Unschärfebereich ausweichen.

Wir wollen mit einem Foto etwas aussagen. Der Blick soll auf das Interessante (Person oder Objekt) gelenkt werden. Ablenkungen durch alle möglichen Nebensächlichkeiten bis hin zum Gerümpel im Hintergrund (und Vordergrund) sind daher ungünstig.

Abb.: 3 Schwertlilie am Teich. Schärfe im Bereich der Blume. Der Hintergrund wird unscharf. Gut, dass er gleichzeitig relativ dunkel ist. So konzentriert sich durch Schärfe und durch Helligkeit der Blick auf die Blume.

Abb.: 4 Fokussiert auf die Blume, während der Hintergrund verschwimmt, und zwar in der Nähe (grünes Blatt) mäßig, in der Ferne ganz stark. Dazu -was oft günstig ist- ist der Hintergrund abgedunkelt.

Die Bilder 3, 4 und 5 zeigen Blumen, die durch einen unscharfen Hintergrund hervorgehoben werden. Zusätzlich ist der Hintergrund abgedunkelt, was den gewünschten Effekt verstärkt.

Wie kann eine große Blendenöffnung (= kleine Blendenzahl) eingestellt werden?

Wir müssen weg von der “Automatik”, weg vom Modus “AUTO”.

Mit Modus meine ich auch Belichtungsmodus. Bei meiner Canon Power Shot A710 (schon älteres Modell) habe ich oben neben dem Auslöser ein Rad für den Modus. ( = Belichtungsmodus )

Normalerweise steht es auf “AUTO”. Ich möchte aber Mut machen, durch Drehen einen anderen Modus zu wählen, z.B. “Av”. Das bedeutet: freie Einstellung der Blende, z.B. 2,8 (also eine relativ große Blende).

Für den genannten Zweck – bestimmte Bildbereiche in bestimmten Tiefen unscharf zu machen – wollen wir natürlich eine möglichst kleine Blendenzahl (größte Blendenöffnung) einstellen. Die Belichtungszeit wird in dieser “Av”-Einstellung automatisch geregelt (Zeitautomatik). Die Lichtmenge wird hier also automatisch kompensiert. Dies geschieht über die Belichtungszeit. 

Die Belichtungszeit wird in dieser Einstellung “Av” automatisch geregelt (Zeitautomatik). Die Lichtmenge wird hier also automatisch kompensiert. Dies geschieht über die Belichtungszeit.Ein Belichtungsproblem kann auftreten, wenn das Objekt so hell ist, dass keine Belichtungszeit kurz genug ist, um diese Blende zu verwenden. In diesem Fall sollte das Motiv verändert werden, indem die Schatten vergrößert werden (Kameraausrichtung mehr zur Sonne oder mehr von unten).Günstig ist es, näher an das Objekt heranzugehen.Dadurch entsteht ein größerer Entfernungsunterschied zwischen Objekt und Hintergrund und es wird wahrscheinlicher, dass der Hintergrund unscharf wird.
Das bedeutet: freie Einstellung der Blende, z.B. 2,8 (also eine relativ große Blendenöffnung).

Für den genannten Zweck – bestimmte Bildbereiche in bestimmten Tiefen unscharf zu machen – wollen wir natürlich eine möglichst kleine Blendenzahl (größte Blendenöffnung) einstellen. Die Belichtungszeit wird in dieser “Av”-Einstellung automatisch geregelt (Zeitautomatik). Die Lichtmenge wird hier also automatisch kompensiert.Dies geschieht über die Belichtungszeit.

Ein Belichtungsproblem kann auftreten, wenn das Objekt so hell ist, dass keine Belichtungszeit kurz genug ist, um diese Blende zu verwenden.In diesem Fall sollte das Motiv verändert werden, indem die Schatten vergrößert werden (Kameraausrichtung mehr zur Sonne oder mehr von unten).Günstig ist es, näher an das Objekt heranzugehen. Dadurch entsteht ein größerer Entfernungsunterschied zwischen dem Objekt und dem Hintergrund und es wird wahrscheinlicher, dass der Hintergrund unscharf wird.

Ein Belichtungsproblem kann auftreten, wenn das Objekt so hell ist, dass keine Belichtungszeit kurz genug ist, um diese weit offene Blende zu verwenden. In diesem Fall sollte das Motiv verändert werden, indem die Schatten vergrößert werden (Kameraausrichtung).

Günstig ist es, näher an das Objekt heranzugehen. Dadurch entsteht ein größerer Entfernungsunterschied zwischen dem Objekt und dem Hintergrund und es wird wahrscheinlicher, dass der Hintergrund unscharf wird.

Abb.: 5 Tulpe. Schwerpunkt liegt auf der Blüte. Die Blätter werden durch Unschärfe “vertuscht” und gehen in die Dunkelheit des Hintergrundes über.

Hier gilt, was oben über die sinnvolle Anwendung der Unschärfe gesagt wurde.

Abb.: 6 Ägypten. Flug über die Wüste. Durch mangelnden Kontrast wären helle Wölkchen auf hellem Untergrund uninteressant. Das Bild gewinnt durch die Schatten dieser Wölkchen. Schatten sind immer bedeutungsvoll!!

da fehlt der 6er Text

Abb.7 : Krka-Wasserfälle in Kroatien. Eindrucksvolles Naturschauspiel. Belichtungszeit 1/60 sec

Abb.: 8 Gleiches Motiv. Belichtungszeit mit 1/10 sec sechsmal so lang. Dies gibt durch die Verwischung eine Vorstellung der zeitlichen Komponente.

Bilder 7 und 8 zeigen einen weiteren Modus: “Tv”. Er ermöglicht die manuelle Einstellung der Belichtungszeit. Jetzt kann die Belichtungszeit frei gewählt werden. Nach dieser Festlegung der Zeit wird die Blende automatisch geregelt (Blendenautomatik). Man hat immer noch eine bequeme und meistens korrekte Bildbelichtung.

Beide Bilder 7 und 8 zeigen einen Wasserfall im Krka-Nationalpark, einmal mit 1/60 und einmal mit 1/10 Sekunde belichtet. Noch mit “1/60 sec”, also mit einer nicht besonders kurzen Belichtungszeit, ist das Wasser in seiner momentanen Situation “eingefroren”. Man glaubt, den einzelnen Tropfen zu erkennen.

Manche Fotofreunde schätzen solche Bilder nicht, weil sie sozusagen Sekundenbruchteile “herausschneiden”.

Den “Faktor Zeit” im Bild festzuhalten, gelingt mit einer längeren Belichtungszeit: Bei 1/10 Sekunde ist das Wasser verwischt und vermittelt den Charakter der strömenden Wassermassen. *****

Einen berühmten Ingenieur hat dieser Anblick inspiriert: Tesla hat hier eines der ersten Kraftwerke gebaut, noch vor seinem berühmten Projekt “Niagara Falls”.

Abb.: 9 Figur am Wildberghof (Mittelfranken). Künstliches Licht und kein Blitz erkennbar an der Wandlampe. Einstellung der Belichtung als Automatik. Dadurch strahlen die Wände so hell und lenken von der Figur als dem eigentlichen Motiv ab.

Abb.: 10 Durch Blitzen wird die Figur im Vordergrund hervorgehoben, der Hintergrund ausgelöscht, die Wand im Vordergrund bleibt unverändert störend; sie lässt sich auf diesem Weg nicht optisch ausschalten.

Ein klassisches Instrument, den Vordergrund hell zu gestalten und den Hintergrund abzudunkeln, ist der Blitz. Suche auch bei Blitzautomatik (An/Aus).

Bei Bild 9 und 10 handelt es sich um eine Plastik (1852 ehemals Würzburg, Ludwigsbahnhof) heute auf dem Wildberghof bei Uffenheim in MIttelfranken.

Wie sieht es aus, wenn man den Blitz verwendet?
Die Besonderheit des “Blitzlichtes” ist, dass er nur das nächstliegende, also nur wenige Meter stark ausleuchtet.  Mit Blitz wird auf einfache Weise der Hintergrund abgedunkelt. Dadurch, dass der Hintergrund weit entfernt ist, hat das Licht dort seine Kraft verloren, es wird nur noch gering reflektiert. Die Figuren dagegen sind intensiv ausgeleuchtet. ***

Die Mauer am linken Bildrand ist aber immer noch störend. Mit einer geänderten und verbesserten Bildeinstellung (Bildausschnitt) läßt sich ein störendes Objekt aus dem Blickfeld entfernen; z. B. eine Menschengruppe frei aufstellen.

Viele Fotografen sind kritisch mit dem “Blitz” vor allem, wenn er unkritisch angewendet wird.
Einmal ist es ziemlich lächerlich, wenn jemand auf ein größere Distanz den Blitz zu verwende, versucht. Dieser ist der dann völlig unnütz. Es ist auch unprofessionell Gegenstände zu “blitzen”, die stark spiegeln, wie z.B. ein Ölgemälde.

Abb.: 11 Die 10 folgenden Bilder beschäftigen sich mit der Dosis. – Hier stimmt die Belichtung; die Kapelle tritt hell hervor. Der Hintergrund tritt zurück durch Abdunkelung und leichte Unschärfe; das gibt dem Bild die Räumlichkeit.

2. Dosis ist Lichtmenge, wie kommt sie zustande? (Abb. 11 – 19)

Öfter in der Gebrauchsanweisung nachlesen: Geeignete Suchwörter sind im Text “rot”

Wie aus dem Bisherigen deutlich wurde, hängt die Belichtung sowohl von der Belichtungszeit als auch von der Blendengröße ab.

Beide bestimmen die Dosis (würde man im Röntgen sagen, die Fotografen sagen lieber Lichtmenge). ****

Vergrößert man Zeit oder Blendenloch erhöht man die Dosis.

Soll die Dosis konstant bleiben, sind Zeit und Blende voneinander umgekehrt abhängig: Verkürzt man die Zeit, muss man das Blendenloch vergrößern und umgekehrt (vorausgesetzt an der Dosis soll nicht gerüttelt werden).

Zugegeben, man kann mit “Automatik” sehr schnell eine geeignete Dosis erreichen (so im Bild 11). Das “Bild-wichtige” – hier die Kapelle – leuchtet hell auf, Vordergrund und/oder eine Einrahmung des Bildes sind hilfreich für einen räumlichen Eindruck. Günstig ist auch ein leicht abgedunkelter, in seinen Farben eher abgeschwächter Hintergrund. Die Athmosphäre schwächt die Farben in der Ferne ab. Nahe Berge sind noch grüm/blau, die fernere Sihouetten werden imme grauer.

Die Suche nach der geeigneten Dosis ist im “manuellen” Modus aufwändiger. Manche sagen, es sei ein Glücksspiel. Oft sind Belichtungsreihen sinnvoll. Solche wenden in diesem Beitrag gezeigt.

Abb.: 12 Der Fluss  Doubs im französischen Jura. Variation der Belichtungszeit bei gleicher Blende. Hier 1/640 sec: kontrastreich, nicht zu viele helle Bildareale aber einige recht dunkele.

Abb.: 13 1/125 Sekunde. Blende konstant, unverändert zu Abb. 12. Die Lichtmenge = Dosis ist erheblich höher; reichlich sehr helle Bildareale vermitteln den Eindruck von Fülle, Ruhe und Sommerhitze.

In den Bildern 12 bis 19 ist die Blende bei Bildpaaren jeweils konstant gehalten, die Belichtungszeit wurde variiert. Beide Parameter frei zu wählen, ermöglicht der Modus “M” (=manuelle Einstellung).

Es liegen in vier Beispielen Bildpaare mit etwas kürzerer und etwas längerer Belichtung vor. Das entspricht –  bei konstanter Blende –  erheblich größerer Dosis = Lichtmenge.

Erwartungsgemäß ist das Bild mit der kürzeren Belichtungszeit (jeweils links) dunkler. Dies macht sich am deutlichsten in dunkleren Bildarealen bemerkbar, die bei zunehmender Schwärze an Struktur verlieren.

Die Bilder mit der jeweils etwas längeren Belichtungszeit (rechts) sind heller. Die helleren Bildareale werden sehr weiß und haben Detailstruktur verloren.

Welches Bild aus den Bildpaaren bevorzugen Sie? Das ist eine ästhetische Frage, und es gibt keine absolut gültige Antwort. Ich bevorzuge in der Mehrzahl das dunklere Bild und schätze die Methode, durch manuelle Einstellung Belichtung wegzunehmen. Dies geschah in diesen Beispielen 12 bis 19 auf diesem Weg: Die Belichtungszeit wurde verändert, die Blende blieb konstant.

Abb.: 14 Ebenfalls Jura 1/250 sec. Belichtung passt für helle und auch für dunkle Bildareale.

Abb.: 15 1/125 Sekunde. Blende unverändert  konstant! Deutliche höhere Lichtmenge = Dosis. Himmel und Wasser strukturlos hell. Eindruck sommerlicher Lichtfülle und Wärme.

Es wären noch andere Wege möglich, Belichtung nicht im “AUTO”-Modus zu regeln, also nicht der reinen Automatik zu überlassen, nämlich:

Im Modus “P” erfolgt eine automatische Einstellung von Blende und Zeit. Aber eine der Besonderheiten gegenüber “AUTO” ist die Helligkeitskorrektur. Diese lässt sich sehr einfach mit der Taste +/- (bei meiner Canon Power shot neben dem Display, links oberhalb vom Funktionsrad) einstellen. Man reduziert bei “-” die gemessene Dosis: das Bild wird dunkler, bei “+” mehr Dosis: das wird Bild heller! *

Eine weitere Möglichkeit der Belichtungsvariation funktioniert über den leichten Auslöserdruck. Die gemessene Belichtung über vorher gewählte Bildelemente lässt sich durch einen leichten Auslöserdruck festhalten (nicht bei “AUTO”) und wird auch dann beibehalten, wenn wir die Kameraposition verändern.

Man kann z. B. auf den “hellen Himmel” messen: Die Messung ergibt in diesem Fall “es ist sehr viel Licht da” und belichtet weniger. (Klassisches Beispiel: Gemessen auf den Sonnenuntergang wird der Vordergrund schwarz, er wird nach Art einer Silhouette beleuchtet).

Man kann die Belichtung aber auch gezielt auf einem dunklen, näher gelegenen Gegenstand messen und speichert damit: Es fehlt an Licht, die Belichtungszeit wird verlängert. Alles wird heller.

Wichtig ist, dass man eine bestimmte Belichtung fixieren und gespeichern und  nachher das Sucherbild noch verändern kann. Also kann man die Belichtung auf einen bestimmten Bereich des Bildes festlegen. Entsprechend werden andere Abschnitte wahrscheinlich sehr hell (nicht so schön) oder sehr dunkel (kann interessant sein).

Allerdings funktioniert das nicht bei “AUTO”-MOdus. Das ist eine wichtige Information.

Modus “AUTO” verbaut mir die Möglichkeit, die Lichtmessung dort vorzunehmen, wo ich will!

Abb.: 16 Kantabrische Berge (Nordspanien). 1/1250. Blende 5,6. Dunkle Bildareale sind so dunkel, dass sie strukturarm werden.

 Blendenöffnung 5,6; also mehr Dosis: Hellere Bildareale sind zu hell und verlieren (dadurch) an Struktur.

Kurzer Einschub: Es gibt verschiedene Messfelder zur Lichtmessung. Dabei existieren ältere und modernere Methoden solche Messfelder zu konfigurieren.

Bei Digitalkameras galt lange Zeit die mittelbetonte Integralmessung als modern. Die Lichtmessung erfolgt dabei über das Gesamtbild, wobei die Areale in der Bildmitte stärker gewertet werden. In letzter Zeit kann man auch andere Methoden zur Lichtmessung wählen, z.B ein kleines (rechteckiges) Bildareal aussuchen oder mehrere verknüpfen.

Es gibt also mehrere Wege, das gleiche Motiv in unterschiedlicher Belichtung festzuhalten. So kann vom gleichen Motiv eine ganze Serie hergestellt werden (Belichtungsreihe). Eine gute fotografische Übung.

Abb.: 18 Letztes von 4 Beispielpaaren mit konstanter Blende, aber variierter Belichtungszeit. Warth in Österreich. 1/250 sec. Blende 4. Die Darstellung bringt kontrastreiche Wolkenstruktur und einen düsteren und  abweisenden Charakter des Berges.

Abb.: 19 Etwas längere Belichtung 1/60 sec und unveränderte Blendenöffnung: Etwas freundlichere, wärmere Darstellung der Berglandschaft. Die Wolkenstruktur tritt zurück.

3. Woher kommt das Licht? Gegenlicht? (Abb.20 -30)

Öfter in der Gebrausanweisung nachlesen: Geeignete Suchwörter sind im Text “rot”

In diesem Kapitel geht es um die Frage “Woher kommt in einem Bild das Licht?”

Was sind die Besonderheiten des Fotos mit “Gegenlicht“.

Die Frage nach der Position der Lichtquelle(n) wird von uns Hobbyfotografen gerne unterschätzt.

Fotos von Objekten z.B. Kunstwerken sind charakterisiert durch 2 Arten von Positionierung. Die Position des Objektes zur Kamera und die Stellung der Beleuchtung.

Was Portraits von Menschen betrifft, schauen diese uns selten geradeaus an, wie ein Passfoto, Gesichter werden von Künstlern auch seltener im Profil gezeigt. Bevorzugt wird das Halbprofil: die leichte Kopfdrehungen zu einer der Seiten.

Wie der Künstler das Licht anordnet, ist keine einfache Frage. Ich schlage Ihnen vor, verehrte Leser, beim nächsten Museumsbesuch darauf zu achten. Analysieren Sie bei jedem Bild: Woher kommt das Licht? Ganz schwierig wird es ja beim diffusen Licht

Bei fotografischen Portraits werden natürlich oft mehrfache Lichtquellen angewendet. Auch diese komplexen Beleuchtungen kann man mit einiger Übung analysieren. Einfache Objekte und einfache Belichtungen  werden in diesem Beitrag bevorzugt.

Abb.: 20 Die Frage bei allen folgenden Bildern: Woher kommt das Licht? Von der Betrachterseite etwas links. Daher die Schatten auf den Stämmen und Ästen rechts. Insgesamt ein guter räumlicher Eindruck.

Abb.: 21 Winterhausen. Lichteinfall von links, weitgehend tangential zur Wand. Durch intensive Schatten entsteht eine schöne räumliche Struktur.

Bild 20 zeigt einen Baumstamm mit seinen Ästen. Die Quelle des Lichtes ist eindeutig auf der Betrachterseite, genauer gesagt etwas nach links versetzt. So leuchten die Äste des Stammes am linken Rand hell auf, während sich an den rechten Rändern breite Schatten ausbilden. Dieser Seitenunterschied führt zu einem intensiven räumlichen Eindruck. Eine solche Position einer Lichtquelle ist interessanter als eine solche genau auf der Position des Betrachters. (Auch Bilder mit Blitzlicht gewinnen, wenn das Blitzgerät etwas seitlich von der Kamera gehalten wird.)

Die Botschaft dieses einfachen Objektes in Bild 20 lautet: Schatten sind die Quelle eines kontrastreichen und damit räumlichen Bildeindrucks! Ein Bild ist immer “platt” = nur zwei-dimensional. Wird künstlich ein dreidimensionaler Eindruck hergestellt, empfinden wir das als “schön”.

Fazit: “Schatten suchen” und/oder “Schatten erzeugen”!

Dies gelingt durch die geeignete Wahl der Kameraposition bzw. die geeignete Positionierung einer Lichtquelle.

Selbst in einem einfachen Fachwerk, wie in Bild 21, lässt sich ein lebhaftes Spiel von Licht und Schatten erzeugen. Die Sonne strahlt fast tangential zur Hauswand, von oben und von der Seite. Dass der rechte Bildteil im Schatten liegt, lenkt die Aufmerksamkeit in die Mitte und ist für den Bildeindruck nicht von Nachteil.

Abb.: 22 Steinpflaster ; wo steht das Licht? Schatten der Betrachter-entfernten Kante, helle Kanten Betrachter-nahe. Also “mit dem Licht”.

Abb.: 23 Steinpflaster; wo steht das Licht? Die Betrachter-nahen Kanten sind besonders schwarz, die Steine spiegeln, die Zwischenräume treten gegenüber den Steinen in der Helligkeit stark zurück. Also; Gegenlicht!

Am Beispiel von Steinpflaster (Bilder 22 und 23) ist “Licht im Rücken” und Gegenlicht demonstriert.

Will man dieses Rätsel lösen, fragt man: Wo haben diese Pflastersteine in beiden Bildern jeweils den deutlichsten Schatten? An der dem Betrachter zugewandten Kante oder an der abgewandten Kante?

Umgekehrt: In welchem der beiden Fälle werden die Zwischenräume zwischen den Pflastersteinen besser ausgeleuchtet? Im Falle des mit der Kamera einfallenden Lichtes. Hier schaut man gleichsam in die Zwischenräume der Steine hinein.

In welchem Fall leuchten die Pflastersteine heller auf? Bei Gegenlicht leuchten sie – gleichsam spiegelnd – auf.

Bei welchem Bild braucht man weniger Belichtungszeit (kleinere Blendenöffnung)? Eindeutig im Gegenlichtbild. Sonnenlicht wird von den Steinen direkt in die Kamera gespiegelt und nicht nur diffus gestreut von der Kamera aufgenommen.

Abb.: 24 Capo finisterre. Unterschiedliche Belichtung. Zuerst automatisch gemessen auf den hellen Brandungsschaum: 1/125 Sekunde. Blende 5,6. Das ist sparsam dosiert, macht dunkle Steine, helles, aber nicht zu helles Wasser, somit einen guten räumlichen Kontrast.

Abb.: 25 Belichtung auf die Steine gemessen. Hier “bewilligt” die Automatik eine höhere  Dosis: Helle Bildareale, sogar zu hell und damit entsteht ein Verlust an Struktur.

Wir sind mitten im Thema “Gegenlicht”.

Der Klassiker ist der “Sonnenuntergang bei Capri” und die als Silhouette dargestellten Fischer, die ihre Netze (und hoffentlich nur die Netze) im Meer (ver)senken.

Die Automatik reagiert bei einem solchen Motiv: Hier ist so viel Sonne, hier muss die “Öffnung des Verschlusses” zeitig abgeschaltet und für eine niedrige Dosis gesorgt werden.

Das genügt für eine maßvolle Wiedergabe des abendroten Himmels.  Bei den Fischern und ihren Booten reicht es nur für eine (dunkle) silhouettenartige Darstellung.

Kurz gesagt: Gegenlichtaufnahmen sind häufig unterbelichtet (, zu schwarz; jedenfalls im Vordergrund). Das mag erwünscht sein, weil es interessante Effekte ergibt. Meistens wird man zu einer größeren Lichtmenge ausweichen wollen. Aber man muss auch wissen, auf welchen sehr verschiedenen Wegen man von der automatischen Belichtung abweicht.

(Messfelder verlegen z.B. durch Schwenken der Kamara und Festhalten mit leichten Auslöserdruck, oder aber durch rein manuelle Einstellung der Parameter)

Am Beispiel eines Felsenstrandes (Bild 24 und 25) ist die Dosis mit Hilfe dieser Belichtungsmessung variiert. Sozusagen “halbautomatisch”. Es wäre auch möglich gewesen rein “manuell” die Dosis zu variieren (über die Blende oder die Belichtungszeit oder deren Kombination).

Bild 24: Messung im hellen Bildareal innerhalb der schäumenden Brandung, entsprechend sind die Steine dunkel und schwer. Die Belichtung ist hier vermindert, aber noch nicht so stark reduziert, dass diese Steine ihren räumlichen Charakter verlieren und nur als Schattenbilder erscheinen.

Im Bild 25 ist die Belichtung auf die dunklen Steine angepasst, diese werden jetzt “grau in grau”, ihr Raumcharakter geht zurück. Dafür ist das schäumende Wasser durch intensive Helligkeit seiner Binnenstruktur beraubt.

Eine ganz neue Frage ist nun: Welches Bild bevorzugen wir?

Leute! Sagt mir mal, wie findet Ihr meinen Beitrag? Es ist nichts Neues. Aber ich glaube, es ist knapp und richtig zusammengefasst.

Ich bevorzuge übrigens das erste, das “unterbelichtete” Bild.

Abb.: 26 Bemooster Baumstamm im Gegenlicht. An beiden Rändern leutet ein heller Streifen auf. Die Dosis ist groß genug, dass der Stamm Struktur zeigt und nicht nur als schwarze Silhouette dargestellt wird.

Abb.: 27 Okertalsperre. Im Gegenlicht Baum und Büsche hell aufleuchtend. Bild lebt vom Kontrast zum dunkeln Hintergrund.

Der bemooste Baumstamm in Bild 26 ist – im Gegensatz zu Bild 20 – im Gegenlicht aufgenommen; typisch für dieses Gegenlicht-sind helle Säume zu beiden Seiten der Konturen. Das Objekt verdeckt die Lichtquelle (Sonne), so dass die Belichtung auch bei automatischer Messung nicht zu stark unterdrückt wird. Es resultiert keine schwarze Silhouette, sondern die bemooste Oberflächenstruktur des Stammes mit ihren schmalen hellen Rändern.

Erfreulich ist außerdem, dass der Hintergrund im Schatten liegt und strukturelle Unschärfe aufweist.

Abb.: 28 Gegenlichtaufnahme. Dekorative hauchfeine Blütenfasern leuchten auf. 1/800 Sekunde. Blende 4. Ein solches Bild darf trotzdem nicht zu stark belichtet werden, damit der Hintergrund dunkel bleibt und einen guten Kontrast bietet.

Abb.: 29 Hinterrhein, oberhalb der Via mala. Gegenlichtaufnahme. Typisches Streulicht und “Flecken” durch Reflektionen der Linsen. Trotz dieser Artefakte verhilft der Kontrastreichtum zu einem räumlichen Eindruck.

Bild 28: Feinere Strukturen leuchten im Gegenlicht hell auf, was besonders an feinen lockeren Strukturen, wie z.B an Blüten/Gräsern, ausgenutzt werden kann.

Für Gegenlichtaufnahmen muss die Sonne nicht immer gleich am Horizont versinken. Auch eine tief stehende Sonne liefert interessante Bilder, oft mit ausgedehnten strukturarmen Schatten (in denen natürlich Information verloren geht) kombiniert mit hell aufleuchtenden Motiven.

Bild 29 zeigt einige Gegenlicht-typische Kunstprodukte: sechseckige Flächen (Linsenreflexionen = lens flare, siehe de.wikipedia.org/wiki/Lens_Flare), dazu weitere längliche, von der Sonne ausgehende Streifen. Die Artefakte können durch einen Tubus **, eine Gegenlichtblende oder Streulichtblende, vermindert werden. Streulicht auf die Linse kann auch mit der Hand (und zusätzlich mit einem flachen Gegenstand) abgehalten werden. Diese Hand fehlt dann zur Fixierung der Kamera. Man muss also lernen, mit Daumen und Zeigefinger das Objektiv zu fixieren und mit der Handfläche und den übrigen Fingern Streulicht abzudecken.

Diese Artefakte in Bild 29 sind keineswegs immer störend, sie können eine künstlerische Auflockerung des Bildes bedeuten.

Abb.: 30 Blick vom Balkon in den Bergen. Typische Gegenlichteffekte mit hohen Kontrasten. Der Hintergrund
wird durch Unschärfe und Dunkelheit abgedämpfte und
verstärkt die Räumlichkeit.

Eine gewisse Faszination geht von Gegenlichtfotos (Bild 30) aus. Es entsteht die Illusion von “Räumlichkeit”, es ist der alte Traum, vom platten zweidimensionalen Bild in die dritte räumliche Dimension zu schreiten.

Zugegeben: Gerade beim Gegenlicht sind Daten im ganz hellen oder ganz dunklen Bereich nivelliert. Sie sind elektronisch mit Null gleichgesetzt oder auch durch geringe Speicherkapazität nivelliert. “JPG” als Standardformat der meisten digitalen Kameras bietet ein sehr platzsparendes Dokumentieren und damit auch ein rasches Abspielen und Betrachten unserer Fotos ohne Zeitverlust.

Auch in diesem Beitrag finden sich ausschließlich jpg-Bilder. Nachteile, die in Kauf genommen werden, sind die o. g. Verluste im Bereich der Belichtungsextreme. Hier macht JPG Einsparungen, die für die weitere Bildbearbeitung verloren sind. Nicht so, wenn man Rohdaten speichert (“RAW” = roh). Hier sind unbearbeitete Daten auf der Speicherkarte mit großem Speicheraufwand festgehalten, die digitale Nachbearbeitung braucht zwar Zeit und Mühe, aber es lohnt sich.

Regelmäßig in der Gebrausanweisung nachlesen: Geeignete Suchwörter sind teilweise im Text “rot” markiert.

Und nun viel Spaß mit dem neuen Fotowissen beim Fotografieren Ihrer besonderen Bilder.

Fußnoten:

* Sehr wichtig ist der Modus “P” beim Abfotografieren von analogen Röntgenbildern. Diese sind von Natur aus in weiten Arealen schwarz. Die Automatik verschätzt sich bei der Belichtung, indem diese zu hoch gewählt wird. Also entsteht ein zu helles Foto. Einige Pluskorrekturen nützen der Belichtung! Kürzere Belichtungen reduzieren im Nebeneffekt die Möglichkeit der Verwackelung. Ich “schieße” sämtliche Fotos von alten Röntgenbildern und sämtliche Fotos von Kunst aus der Hand, ohne Stativ.

** Auch im Röntgen werden solche Streulichtblenden, Tubus oder “Tubusse” verwendet, allerdings aus ganz anderen Gründen. Hier sollen sie röhrennah entstehende Streustrahlung abfangen, die die Bildqualität verschlechtern würden.

*** Portraits oder Gruppenbilder im Gegenlicht sind ganz und gar problematisch, da sie in aller Regel stark unterbelichtet sind. (Deshalb besser Licht von der Seite oder “mit dem Licht”). Das Bild wird bei Gegenlicht auf eine Silhouette reduziert. Hier hilft Belichtungsmessung in den bildwichtigen Arealen, in diesen Bereichen wird dann optimale Helligkeit erreicht. Die Gefahr ist allerdings, dass andere Bildabschnitte sehr hell sind. Außerdem ist ein sogenannter Aufhellblitz hilfreich. Er hebt den Vordergrund durch eine zusätzliche Lichtdosis heraus.

**** Neben der Bedeutung von Blende und Belichtungszeit für die Lichtmenge spielt die eingestellte Empfindlichkeit des Apparates eine entscheidende Rolle. Sie wird vergleichbar durch den ISO-Wert, d. h. einen Wert für die Umsetzung der Lichtstärke in die Sprache des Speichers.

***** Wenn das Licht nicht “langt” oder wenn man bewusst lange belichten möchte muß man sich Gedanken machen zum Bildstabilisator, zum Selbstauslöser und zum Stativ. Eine Mauer, ein Baum oder ein Nordic-Walking-Stock kann eine fehlendes Stativ weitgehend ersetzen.

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